Reich mir die Hand mein Leben

Reich mir die Hand mein Leben

Dass - frei nach Hermann Hesse - jedem Anfang ein Zauber innewohnt, erlebte die Klasse 9 b mit Herrn Saffer und Frau Menzinger bei der Aufführung von Mozarts „Don Giovanni“ am Opernhaus in Nürnberg.

Die hatten sich dem besonderen Anlass entsprechend festlich gekleidet und besuchten zunächst die kurzweilige Werkeinführung des Dramaturgen Georg Holzer, der das Augenmerk auf interessante Details lenkte - in der Champagnerarie kommt das Wort Champagner gar nicht vor - und den Titelheld treffend charakterisierte: „Don Giovanni ist ein Mensch, den man nicht in seiner Nähe haben möchte und in der Oper hat man die Möglichkeit, ihn aus gebührender Distanz zu betrachten.“

Für viele Schüler:innen war es ihr erster Opernbesuch und sie waren gespannt auf die Umsetzung der Geschichte um den unbelhrbaren Frauenhelden, Lügner und Mörder Don Giovanni, der - Achtung Spoiler - am Ende in die Hölle kommt, aber nichts bereut. Die gesamte Klasse wurde im Musikunterricht auf das Event vorbereitet und kannte sich damit schon vor Beginn der Vorstellung vermutlich bereits besser aus als manch anderer Opernbesucher.

Nicht nur musikalisch war das Drama giocoso in zwei Akten ein Genuss. Die brillanten Sänger:innen bewiesen auch schauspielerisches und komödiantisches Talent und so ließen sie, wie Georg Holzer in der Werkeinführung angekündigt hatte, Stereotype und menschliche Verhaltensweisen sowie verschiedene Moralvorstellungen erkennen, die 237 Jahre nach der Uraufführung noch aktuell sind. Auch die Anspielung auf eine andere Mozart-Oper, nämlich „Figaros Hochzeit“, auf die Herr Saffer im Musikunterricht hingewiesen hatte, erkannten die Schüler:innen wieder. Don Giovannis Diener Leporello sang zu Mozarts Zeiten in „Figaros Hochzeit“ die Hauptrolle. Dass das auch im Nürnberger Opernhaus der Fall ist, konnte Frau Menzinger bestätigen, die diese Oper ebenfalls gesehen hat.

Insgesamt war es erfreulich, dass sich die Schülerinnen und Schüler auch wirklich auf den Zauber einer Oper eingelassen haben und so war der Opernbesuch ein durchweg gelungener Abend.

Evelyn Menzinger, Roland Saffer