Anne Franks Geschichte zu Besuch im Klassenzimmer

Anne Franks Geschichte zu Besuch im Klassenzimmer

Anne Frank wurde durch ihre Tagebücher, die sie zwischen 1942 und 1944 in ihrem Versteck in Amsterdam schrieb, bekannt.
Am 23.05.2025 durfte die Klasse 9 d mit Hilfe einer Darstellerin des Erlanger Theaters in die eindrucksvolle Geschichte der 1945 in Bergen-Belsen verstorbenen Jüdin eintauchen. Das Klassenzimmerstück ließ das Hinterhaus der Amsterdamer Fabrik vor den inneren Augen erscheinen und so konnten Annes Gedanken und Gefühle sehr gut transportiert werden. Als 13-jähriges Mädchen begann sie ihrem Tagebuch ihre Geheimnisse und Erlebnisse während des Untertauchens mitzuteilen. Bald war „Kitty“ eine wertvolle Freundin und ein berührendes Zeitzeugnis, das Miep Gies nach dem Krieg Annes Vater, der das KZ überlebte, überreichte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die in eine blaue Strickjacke gehüllte Darstellerin die scheinbar achtlos weggeworfenen Papierstücke, die zu Beginn des Stücks auf dem Boden liegen, fest an sich drückt. Sie sind eine wichtige und wertvolle Erinnerung. Auch wenn die Unterdrückung der Juden durch das Nazi-Regime wenig Raum für Hoffnung bot, schaffte es Anne durch ihre Zuversicht ein wertvoller Mensch für Peter und die anderen Versteckten zu werden. Die acht versteckten Personen sehnten sich z. B. nach einer Tasse Kaffee, nach Besuchen bei Freunden, einem Spaziergang im Freien oder endlich wieder einem eigenen Zimmer. Leider konnte kaum einer dieser Wünsche erfüllt werden, da das Versteck im Hinterhaus 1944 verraten wurde.
Sehr eindrücklich wurde Annes Geschichte in dem Ein-Personen-Stück umgesetzt und bereicherte durch die Nachbesprechung, die die Schauspielerin und die Theaterpädagogin ermöglichten, den Deutsch-Unterricht. So konnten viele Eindrücke gesammelt und Fragen zur Darstellung, zu Anne und ihren Mitbewohnern oder zum Wechsel der Erzählebenen beantwortet werden.
Vielen Dank dem Theater Erlangen, Frau Alexandra Lill für die Fotos und der Klasse 9 d für die aufmerksame Beobachtung während der kurzweiligen Darstellung.
Andrea Zimmert