Fake News, Propaganda und (überspitzte) Emotionalität - diese drei Begriffe stehen derzeit im Mittelpunkt jeglicher Debatte über historisch-politische Bildung. Zwei besondere Veranstaltungen an unserer Schule befassten sich im Mai mit diesen Thematiken, um neben der sachgerechten Aufklärung auch Angebote zum Reflektieren und Mitmachen zu realisieren.
Zum einen entwickelte das Geschichtsseminar mit der Unterstützung von Herrn Rösch einen interaktiven Ausstellungsrundgang zu den sehr anschaulichen Plakaten „Die Macht der Gefühle“. Die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegebenen Materialien zierten nicht nur unsere Aula, sondern konnten durch unseren selbst erstellten und digital gestützen Rundgang von interessierten Klassen aktiv analysiert werden. Als inhaltliche Klammer wurden Begriffen wie „Liebe, Ressentiment oder Trauer“ Szenen aus 100 Jahren Deutscher Geschichte dargeboten, die zeigten, dass die großen geschichtlichen Themen teilweise auch emotional mitentschieden wurden.
Außerdem führten unsere 9. Klassen eine Exkursion zum Dokuzentrum Nürnberg durch, die nicht nur den Besuch der Dauerausstellung, sondern zudem einen Geländerundgang über das Reichsparteitagsareal beinhaltete. Die Macht der „steingewordenen Propaganda“ und ihre speziellen Stilmittel ließen bei den Schülern den Eindruck erwecken, dass viele Elemente des Nationalsozialismus weder besonders durchdacht noch inhaltlich stringent geplant wurden. Nur durch enorme Suggestion und „fake moves“ gelang es die Ignoranz der Macht aufrechtzuerhalten. Zwei sehr durchdachte Schüler-Äußerungen, die unterstreichen, dass sich politische Bildungsarbeit, wenn sie zeitgemäß angelegt ist, immer lohnt, um unsere Demokratie zu schützen.