Mit Beginn dieses Schuljahres dient unsere Turnhalle überwiegend syrischen Flüchtlingen als „Zwischenstation“ auf der Flucht vor den Kriegswirren. Während der Pausen auf dem angrenzenden Schulhof wurden wir mit dem Leben unserer neuen Nachbarn konfrontiert. Neugierige Blicke huschten von unserer Seite über den Zaun und nahmen dort mehrere Kinder wahr, im gleichen Alter, die ebenso zu uns herüber spähten.
Bald bekundeten viele Schüler Interesse, etwas mit Flüchtlingskindern zu unternehmen. So nahmen wir Kontakt auf mit Frau Fickenscher, der Verantwortlichen von der AWO. Geplant war eine Malaktion mit Kindern in unserer Schule. Im Internet waren schnell interessante Mandalas für unterschiedliche Anlässe und Altersstufen gefunden und ausgedruckt. Die Fachschaft Englisch unterstütze unsere Aktion mit einer Geldspende aus dem Erlös der letzten Vokabelolympiade, sodass weitere benötigte Materialien gekauft werden konnten. Tatkräftige Hilfe erfuhren wir von den Schülerinnen Lena Baierlacher, Antonia Kagermeier und Hannah Härting, die sich kurzerhand am Donnerstagnachmittag „zusammen telefonierten“ und um 14:00 Uhr dann nochmals in die Schule kamen. Sie richteten das Zimmer her, stellten Tische zusammen und gingen gegen 14:30 in die Turnhalle die Kinder abholen. Die 19 teilnehmenden Flüchtlingskinder wurden von den Sicherheitskräften in der Turnhalle „zusammen getrommelt“ und eine freudig erregte Kinderschar im Alter zwischen drei und dreizehn Jahren setzte sich erwartungsfroh in Bewegung Richtung Schule.
Eine Stunde lang vertieften sich die Kinder in das Malen von Mandalas und genossen sichtlich die ruhige und entspannte Atmosphäre. Es war eine Freude zu sehen wie diese Kinder, deren Leben in so jungen Jahren schon von soviel Unruhe und Wirrnis geprägt war, die Fähigkeit hatten, sich in das Ausmalen mit bunten Farben und ruhigen Formen zu versenken.
Schnell war die Stunde vorbei und es hieß wieder zurück in die Turnhalle. Unsere Schülerinnen brachten die Kinder wohlbehalten zurück und versprachen weitere Begegnungen zu begleiten.
Danken möchten wir auch den zahlreichen Schülern unserer Schule, die ihre Unterstützung angeboten haben. Alle bei Hilfsangeboten zu integrieren, wird schwierig und kaum zu realisieren sein. Aber allein der gute Wille ist schon Unterstützung!