Nach einer langen Durststrecke auf Grund der Coronaeinschränkungen sollte es endlich wieder losgehen! Die Klasse 9 c plante einen Zweitagestrip in die Metropole München. Voller Tatendrang trafen sich die Schülerinnen und Schüler mit Frau Menzinger und Frau Kiefer um 6:50 Uhr am Bahnhof, um mit dem 9 Euroticket per Regionalexpress die Stadt zu erobern. Unser anfänglicher Optimismus- denn alle bekamen einen Sitzplatz im Zug - fand ein jähes Ende in Ingolstadt. Wegen einer Streckensperrung mussten alle den Zug verlassen und einen Ausweichzug Richtung Augsburg nehmen - auch eine schöne Stadt, schließlich wurde dort Bertolt Brecht geboren, aber der ist ja erst Stoff der 10. Klasse! Wer allerdings wegen der Umstände einen besonders langen Ersatzzug erwartet hat, wurde herb enttäuscht. Also quetschten wir uns in den Augsburger Puppenkistenexpress mit einer Länge von zwei Waggons - immerhin mit netten Bildern von Kasperle und Co.
Nach nur gesamt 6,5 Stunden Fahrt landeten wir erschöpft in München und begaben uns zu den Bavaria Filmstudios – unter anderem auf die Spuren von Jim Knopf und die wilde 13. Seine Lok war auf alle Fälle schneller.
Auf der kurzweiligen Führung durch verschiedene Filmkulissen kletterten die Schüler durch das Boot, standen Auge in Auge der alten Morla aus der unendlichen Geschichte gegenüber und zeigten den Münchener Filmschaffenden wie Greenscreen funktioniert und Stella probte schonmal für die Hauptrolle in „Fuck you Göthe 4“. Den Abend ließen wir mit verschiedensten Münchner Köstlichkeiten von Döner bis Burger ausklingen.
Am nächsten Morgen konnten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen München auf eigene Faust erkunden. Sie nutzten die Zeit, um das typische Flair auf dem Marienplatz zu genießen, machten Bilder von der Frauenkirche oder suchten die richtige Bushaltestelle vor der alten Pinakothek. So ein Großstadtbesuch hat auch seine Tücken.
Auf alle Fälle freute sich die gesamte Klasse auf das große Abenteuer der Rückfahrt. Und wir wurden auch nicht enttäuscht! In Ingolstadt Nord wurde uns von einer freundlichen Bahnmitarbeiterin erklärt, dass sich auf Grund eines technischen Defekts die Weiterreise verzögert. Da die Klasse ja schon stresserprobt war, konnte die Anzeigentafel auf dem Bahnsteig auch keine Panik auslösen. Dort wurde die Weiterfahrt in den nächsten 5 Stunden angekündigt. Leider konnte auch Superfelix hier nicht helfen, denn er hatte in den Filmstudios lediglich gelernt, wie man einen Zug bremst, nicht aber wie man ihn dann wieder anschiebt. In dieser Situation zeigte sich einmal mehr die gute Klassengemeinschaft der Klasse 9 c. Statt zu verzweifeln machten die Kids Musik, die gar nicht erst schlechte Laune aufkommen ließ – schließlich hatten wir einige Mitglieder der Schulband dabei - und so erhielten die Bahnreisenden ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. So ließ es sich aushalten und es war fast schade, als der Zug endlich weiterfuhr.
Die Münchenfahrt hat sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch uns Lehrerinnen viel Spaß gemacht und wir freuen uns nun auf die Abschlussfahrt – diesmal nicht mit dem 9-Euro-Ticket.