Nur nichts kaputtmachen

Nur nichts kaputtmachen

Konzentrierte Gesichter, das Kratzen der Glasschneider, dann ab und zu ein leises Knacken und schließlich ein erleichtertes Seufzen: Der Schnitt hat geklappt. Die Klasse 9 b hat sichtlich Spaß am Tag des Handwerks.
Herr Auerwald und Frau Kögel von der Firma Glas-Bau-Kunst Erlangen geben zunächst Informationen über den Ausbildungsberuf des Glasers. Wie abwechslungsreich dieser Beruf ist, wird in einer kleinen Präsentationen deutlich, in der die Handwerker Referenzobjekte zeigen – von Duschwänden über Sicherheitsglas bis zu Balkonverzierungen und Wintergärten ist alles möglich. Wer Glaser werden möchte, kann seine Ausbildung an der Berufsschule in Vilshofen in der Nähe von Passau absolvieren, der einzigen Berufsschule, die Glaser ausbildet.
Dann wird es praktisch. Wie stabil Glas sein kann, zeigt ein kleines Experiment. Die Handwerker haben eine Glasscheibe auf zwei Blöcke gelegt und einen Schüler aufgefordert, sich daraufzustellen. Vorsichtig setzt er seinen Fuß auf das Glas und stellt sich dann mutig ganz darauf. Es passiert nichts, das Glas hält. Dass die Scheibe hält, als sich ein zweiter Schüler dazustellt, damit hätte niemand gerechnet. Glas ist doch stabiler als gedacht. Und auch schwerer: Ein kleines Fenster mit Sicherheitsglas, das zur Anschauung herumgegeben wird, müssen wir schon mit zwei Händen weitergeben. Es soll ja etwas aushalten. Nun dürfen sich die Schülerinnen und Schüler selbst darin üben, Glas zu schneiden. Zunächst haben alle Respekt vor dieser Tätigkeit. Natürlich möchte niemand etwas kaputtmachen und sich am Glas schneiden, was sicherlich auch sehr schmerzhaft ist. Anschließend muss das Glas an der Schnittkante gebrochen werden. Dazu gibt es einige Handgriffe, die uns Herr Auerwald routiniert zeigt.
Nach ersten Erfolgserlebnissen werden die Schülerinnen und Schüler mutiger. Einige erweisen sich nicht nur als ehrgeizig, sondern auch als talentiert. Nun werden sogar Wellen ins Glas geschnitten. Schließlich dürfen wir uns einen Taschenspiegel nach eigenen Maßen schneiden und die scharfen Kanten abschleifen – ein schönes Andenken an den Tag des Handwerks. Vielen Dank an Herrn Auerwald und Frau Kögel für den Einblick in diesen interessanten Beruf.
Evelyn Menzinger, Magret Schenker