Geschichtsunterricht einmal anders: Im Rahmen eines Projekts hat sich die Klasse 9dG auf Spurensuche nach Schauplätzen der NS-Vergangenheit in Erlangen begeben. Nach einer Stadtführung durch den Leiter des Erlanger Stadtarchivs, Herrn Dr. Jakob, recherchierten die Schülerinnen und Schüler im Stadtarchiv in den Quellen, um mehr über die Geschichte ihrer Stadt zu erfahren. So manche Stelle in der Erlanger Innenstadt, an der man sonst achtlos vorbeigeht, erscheint in einem ganz anderen Licht, wenn man um ihre Geschichte weiß.
So befand sich zum Beispiel bei der heutigen Drogeriefiliale Müller in der Nürnberger Straße 10 früher das sogenannte „Braune Haus“, die Parteizentrale der Erlanger NSDAP. Im Gebäude am Hugenottenplatz 1, heute McDonald's, empfingen Helferinnen des Fernmeldeamts in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs Meldungen über das Vorrücken alliierter Truppen. In der heutigen Stadtbücherei am Marktplatz 1 befand sich früher das Rathaus von Erlangen. Hier wurden in der Nacht des Pogroms am 9. November 1938 Juden aus Erlangen und Umgebung festgehalten, während ihre Häuser und Geschäfte geplündert und verwüstet wurden. Am Schlossplatz brannten am 12. Mai 1933 Bücher von Autoren, deren Ansichten nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten passten.
Im Anschluss an die Exkursion erstellten die Schülerinnen und Schüler Informationstexte zu ausgewählten Schauplätzen, die dann als Hörtext eingesprochen wurden. Darüber hinaus trugen sie Fotografien aus der damaligen Zeit in den Quellen zusammen und überlegten sich kleine Aufgaben zu den einzelnen Stationen. Am Ende entstand ein mobiler Stadtführer, der nun mit der App „Actionbound“ öffentlich und kostenlos verfügbar ist. Um den Actionbound zu nutzen, bedarf es lediglich eines Smartphones oder Tablets und der kostenlosen App „Actionbound“. Diese kann man im itunes-Store oder im Google-Playstore laden und dann in der Suche das Wort „Schauplatz“ eingeben. Die Klasse 9dG wünscht viel Spaß beim Entdecken!