Im Rahmen eines Projekts sollten die Klassen 6b, 7a und 8a eine Antwort auf diese Frage herausfinden, denn sie durften bei "Digital School Story" teilnehmen, welches über mehrere Wochen lief und für naturwissenschaftliche Fächer gesponsort wurde (normalerweise ist die Teilnahme kostenpflichtig).
In Kleingruppen mussten die Schülerinnen und Schüler sich zu einem biologischen Thema, z. B. Wald in der 6. Klasse oder Infektionskrankheiten in der 8. Klasse ein eigenes Video ausdenken, skripten und letztendlich drehen. Dabei sollte aber kein traditionelles Erklärvideo entstehen, vielmehr sollte die Produktion im Stile von TikTok-Videos gestaltet werden, also nach einem Format aus der Welt vieler Kinder und Jugendlicher. Die Vorgaben waren daher unter anderem auf Hochformat-Videos begrenzt, die nicht länger als 90 Sekunden dauern (die Aufmerksamkeitsspanne fällt danach deutlich ab). Des Weiteren sollten die Gruppen eine Story zu ihrem Thema im Video darstellen, die eine Botschaft beinhaltet.
Die Kunst für die Gruppen bestand nun darin, fachliche Inhalte, die sie selbst recherchieren und bestimmen mussten, mit narrativen Elementen zu vereinen. Die gesamte Geschichte mit Message, die klar werden sollte, musste innerhalb von 90 Sekunden erzählt sein.
Der Clou an "Digital School Story" war es jedoch, dass jeder Klasse ein echter "Creator" zugeordnet wurde. Dabei handelte es sich um erfahrene Social-Media-Influencer, die ihren Lebensunterhalt meist mit Videos auf Social-Media-Plattformen verdienen und sich daher auf diesem Gebiet sehr gut auskennen.
Im Rahmen einer Videokonferenz mit dem "Creator" wurden die Videos der Gruppen präsentiert. Der "Creator" gab anschließend jedem Team individuelles Feedback und Tipps, wie es sein Video noch verbessern konnten. Nach der Videopräsentation hatten die Schüler und Schülerinnen noch die Gelegenheit, dem "Creator" Fragen zu seinem Leben oder Alltag zu stellen. Unter anderem konnten sich die Klassen z. B. mit @monumentalmo (1,2 Mio. Follower auf TikTok) oder @marianfuxs (300.000 Follower) unterhalten. In einer weiteren Überarbeitungsphase entstanden nach dem Videomeeting die finalen Clips der Gruppen, welche am Ende des Projekts in der Klasse präsentiert wurden.
Neben vielen Projektmanagement-Methoden, die nebenbei eingeübt wurden, z. B. Daily Stand Up oder Kanban konnten die Lernenden ihrer Kreativität freien Lauf lassen. So wurden z. B. Märchen über das Influenza-Virus erzählt, Umweltverschmutzer gestoppt, der Wald gerettet und Seefahrer dank Sauerkraut geheilt. Sogar eine Geschichte über die Schlafkrankheit und ein Streit zwischen Nährstoffen sowie eine Engelchen-Teufelchen-Story zu gesunder Ernährung entstanden im Rahmen des Projekts.